Ob kreativ, verletzend oder witzig – Schimpfwörter gehören zum menschlichen Alltag. Schimpfwörter sind Teil unseres Wortschatzes. Ihre Verwendung gilt als unhöflich, aggressiv und unbeherrscht. Sie beeinflussen unsere Kommunikation und drücken Emotionen aus: Wut, Zorn, Ärger, Hass, Empörung, Neid, Hilflosigkeit. Die Ausstellung "Schimpf und Schande" im Leipziger Stadtarchiv beleuchtet, wie Menschen vom Mittelalter bis heute geschimpft, beleidigt und öffentlich diffamiert haben.
Sie zeigt historische Quellen wie Schandzettel, Schmähschriften und Ermittlungsakten – darunter ein Spottgedicht auf Leipzigs Oberbürgermeister Goerdeler aus dem Jahr 1931. Ein besonderes Highlight: das Best-of historischer Schimpfwörter und kurioser regionaler Ausdrücke wie "Dredlfritze" und "Diggnischl".
Die Ausstellung lädt ein zum Nachdenken über Sprache, Humor, Ausgrenzung und gesellschaftlichen Wandel – und stellt zugleich die Frage: Wo endet spielerischer Witz und Ironie, wo beginnt verletzende Beleidigung?