Vor 100 Jahren war Dessau eine aufstrebende Industriestadt, die von unternehmerischem Pioniergeist geprägt war. Zu dieser Zeit verließ das Bauhaus seinen Gründungsort Weimar und zog nach Dessau, wo die einstige Hochschule für Gestaltung ihre erfolgreichste und produktivste Phase erlebte. Dieses Jubiläum wird in Dessau in den kommenden Monaten mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert. Bis in den Dezember 2026 hinein rückt die Stiftung Bauhaus Dessau die Materialien der Moderne und Gegenwart in den Fokus zahlreicher Ausstellungen, Konferenzen, künstlerischer Programme und Feste. Den Höhepunkt bilden 2 Ausstellungen, die ab März 2026 im Bauhaus-Gebäude und im ehemaligen Kaufhaus Zeeck zu sehen sein werden.
Im Oktober und November dieses Jahres erwartet die Gäste ein umfangreiches Filmprogramm und Kunstinstallationen zum Thema. Für die Künstlerinnen und Künstler der 1920-er Jahre rückte das Medium Film zunehmend in den Fokus – auch aufgrund seiner materiellen Beschaffenheit. Unter dem Motto „Nitro, Silber, Licht“ ist vom 22. Oktober bis 12. November im Bauhaus Museum Dessau eine Installation zu sehen, die den Blick auf die experimentelle Filmkunst jener Zeit richtet. Im Mittelpunkt steht der Film vor allem in seiner physischen Form: die Körnigkeit des Materials, chemische Prozesse und sichtbare Spuren der Bearbeitung.
Tipp: 2 begleitende Filmabende vertiefen das Thema und den Dialog zwischen historischen Arbeiten und zeitgenössischen Perspektiven. Am 23. Oktober wird ab 18 Uhr in der Kunsthalle Dessau der Film „Things to come: László, Lucia und Sibyl Moholy-Nagy“ zu sehen sein. Mit dabei ist Filmemacherin Angela Zumpe.
Am 6. November ist Filmemacher und Kurator Thomas Tode im Bauhaus Museum Dessau zu Gast und kommt mit den Zuschauern zu seiner Auswahl an Filmen, die ab 18 Uhr gezeigt werden, ins Gespräch.